Grundlagen der Entspannungsmethoden Progressive Muskelrelaxation

Das wichtigste bei der Entspannungsübung ist die Konzentration. Die Konzentrationspunkte, auf die Sie bei der Progressiven Muskelrelaxation ihre Konzentration richten sind Spannung und Entspannung in den Muskeln. Wichtig ist dabei das Spüren, das Wahrnehmen der Empfindungen im Körper, die Spannung in den Muskeln, wenn Sie anspannen und die Entspannung, wenn Sie wieder loslassen.

 

Keiner kann die Konzentration für längere Zeit auf demselben Punkt halten. Es ist ganz normal, wenn Sie abschweifen und auch kein Problem. Kommen Sie ohne sich darüber zu ärgern zu Ihrem Konzentrationspunkt zurück und setzen Sie die Übung fort.

 

Störungen, z. B. durch Geräusche wird es immer geben. Auch sie sind kein Problem, wenn Sie ohne sich zu ärgern, nach der Störung die Übung fortsetzen.

 

Es mag paradox klingen, aber am besten können Sie sich entspannen, wenn Sie gar nicht die Absicht haben zu entspannen. Folgen Sie einfach den Entspannungsanweisungen. Was passiert oder nicht passiert ist erstmal nebensächlich. Entspannen ist so ähnlich wie einschlafen. Wir können beides nicht mit unserem Willen machen und kontrollieren. Wir können nur gute Bedingungen dafür schaffen und es dann geschehen lassen. Entspannungsübungen sind gute Bedingungen zum Entspannen und Entspannung ist eine gute Voraussetzung zum Einschlafen.

 

Durch regelmäßiges Üben kann Ihr Körper immer besser lernen, in den Ruhemodus überzugehen. Das erfordert etwas Zeit, Regelmäßigkeit und sehr viel Geduld. Es hat weniger mit dem Bau eines Hauses zu tun, der nach dem Bauplan abgearbeitet wird, sondern mehr mit dem Wachsen der Pflanzen. Sie können nur Bedingungen schaffen, alles andere geschieht durch wen oder was auch immer.

 

Ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

 

Zum Entspannen gehört auch Vertrauen. Worauf der Mensch vertraut, ist eine ganz individuelle Entscheidung. Vielleicht vertrauen Sie auf die Weisheit Ihres Köpers, auf seine Selbstheilungskräfte oder darauf, dass alles immer irgendwie weitergeht oder auf Gott. Vertrauen wird Ihnen helfen zu entspannen.

 

Entspannung können Sie für drei Situationen nutzen:

  • Um Ruhe zu finden, wenn Sie im Alltag in Stress geraten sind. Dafür ist es hilfreich eine Kurzform im Sitzen zu erlernen
  • Zum Einschlafen. Dafür lassen Sie die Rücknahme weg.
  • Um langfristig mehr innere Ruhe, Gelassenheit, Stresstoleranz, Kreativität und Lebensfreude zu finden. Dafür ist es gut einmal täglich etwas länger im Liegen zu üben.

Ich wünsche Ihnen gute Erfahrungen beim Üben mit der Entspannungsmethode und möchte Ihnen einen Satz von Erich Kästner mit auf den Weg geben: „Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es.“

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Eutonie

Bei der Eutonie arbeiten wir mit den Empfindungen und Wahrnehmungen unseres Körpers. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf ein Körperteil, zum Beispiel einen Oberschenkel, spüren den Bodenkontakt des Oberschenkels (Oberflächensensibilität) und nehmen den Oberschenkel als Ganzes war (Tiefensensibilität).

Dabei ist es nebensächlich, wie wir ein Körperteil wahrnehmen, ob es kalt oder warm ist, angespannt oder entspannt, oder ob wir es fast gar nicht wahrnehmen können, so wie es ist, ist es gut.

Wir nehmen die Empfindungen aus dem Körperteil so wahr wie sie sind, wollen nichts erreichen oder verändern, wir akzeptieren den Zustand, so wie er ist. So wie es ist, ist es gut.

Mit diesem Vorgehen begeben wir uns auf eine Körperreise, der Weg wird mit allen Einzelheiten angesagt.

Eingelagert in diese Körperreise sind drei Übungen mit Tennisbällen, auch dazu wird alles angesagt. Vorneweg ein paar kurze Erklärungen zu den Übungen.

 

Erste Übung:

Sie legen die Tennisbällen rechts und links unter das Kreuzbein und lassen das Becken auf die Tennisbälle absinken. Meist tritt dabei ein Schmerz auf und Sie entscheiden, ob Sie den Schmerz aushalten können. Wenn nicht nehmen Sie die Tennisbälle wieder hervor. Die Körperreise ist wichtiger.

Wenn Sie den Schmerz aushalten können. Dann besteht die Chance, dass die häufig verspannte Muskulatur am unteren Rücken entspannt und der untere Rücken danach tiefer zum Boden absinkt.

 

Zweite Übung:

Ein Tennisball kommt unter den Hinterkopf, dort wo der Hinterhauptsknochen beginnt, der andere unter das Steißbein. Auch dabei können Schmerzen auftreten und Sie entscheiden wieder, ob der Schmerz aushaltbar ist, oder sie die Tennisbälle wieder hervornehmen.

Können Sie den Schmerz aushalten, dann wandern sie in der Vorstellung Etage für Etage vom oberen zum unteren Ball, wobei die Bälle an derselben Stelle liegen bleiben sie wandern nur mit ihrer Vorstellung und in ihrer Vorstellung geben Sie mit der Einatmung in die jeweilige Etage Spannung hinein und lassen mit der Ausatmung alle Spannung aus dieser Etage wieder herausfließen.

 

Dritte Übung:

Bei der dritten Übung kommen die Tennisbälle rechts und links unter die Schultern und Sie arbeiten genauso wie in der ersten Übung mit den Schmerzpunkten.

 

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim üben und möchte Ihnen ein Satz von Erich Kästner mit auf den Weg geben: “Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es.“

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